Salzburger Festspiele

Ein denkwürdiger Kunstgriff

Vielleicht war Puccinis «Trittico» noch nie so transparent zu hören wie derzeit unter Franz Welser-Möst. Christof Loy setzt die drei Einakter meisterhaft in Szene. Und dann ist da noch Asmik Grigorian…

Stephan Burianek • 07. August 2022

Hier haben die Heuchler den Gauner noch lieb: Misha Kiria als Gianni Schicchi inmitten der vermeintlichen Erbengemeinschaft © SF / Monika Rittershaus

Warum nicht mit dem Grandiosen beginnen: Hat man Puccini je mit einer solchen Klarheit und Transparenz bei gleichzeitiger Wahrung der gebotenen Dramatik gehört, wie das derzeit im Großen Festspielhaus in Salzburg durch die Wiener Philharmoniker unter Franz Welser-Möst der Fall ist? Wohl kaum. Und falls doch, dann ersuchen wir um konkrete Hinweise. Natürlich: Italienisch ist das nicht, aber wer Puccini gerne des Kitschs bezichtigt, der wird im Salzburger «Trittico» derzeit eines Besseren belehrt. Nie mischen sich allzu süße Töne in die Klangbalance, dafür dringt jede Solo-Orchesterstimme glasklar ins Gehör. Bei den Piani hält das Publikum die Luft an, und die Tutti …