Salzburger Festspiele

Geheimnis der Liebe, Geheimnis der Apokalypse

Bartóks «Herzog Blaubarts Burg» wird mit Orffs «De temporum fine comoedia» ohne zwingende Brücke kombiniert – der Abend ist dennoch faszinierend

Edwin Baumgartner • 08. August 2022

Sibyllen und ein Kinderstatist in «De temporum fine comoedia» © SF / Monika Rittershaus

Genügt es, dass die Regie aus dem einen Stück Symbole ins andere Stück übernimmt, um der Produktion den Anschein von Einheit zu verleihen? Es konnte nicht gutgehen, wenn die Salzburger Festspiele Béla Bartóks «Herzog Blaubarts Burg» mit Carl Orffs «De temporum fine comoedia» in einen Abend in der Felsenreitschule zusammenzwangen als wollten sie perfekte Somloer Nockerl mit einem perfekten Obazten abrunden.

Nein, es konnte nicht gutgehen. Und es ging so gut, dass man nicht nur Somloer Nockerl und Obazten neu überdenkt, sondern mit dem Gefühl aus der Aufführung herausgeht, dass die Salzburger Festspiele einen künstlerischen Existenzberechtigungsnachweis abgelegt haben. «Die Zauberflöte&ra…