Wiener Staatsoper

Oh Leide, weh!

Calixto Bieito versucht sich an Mahlers Liederzyklen «Das klagende Lied» und «Kindertotenlieder», das großartige Dirigat des Hausdebütanten Lorenzo Viotti kann den Abend nicht retten

Stephan Burianek • 30. September 2022

Der Chor zieht im «Klagenden Lied» an Kabeln, in der Mitte wird Tanja Ariane Baumgartner zur „Rabenmutter“ © Michael Pöhn

Die Fährte führte in die Irre: Cormac McCarthys dystopischer Roman „Die Straße“ sei eine wichtige Inspirationsquelle seines Schaffens, ließ der Regisseur Calixto Bieito im Vorfeld wissen, auch für dieses Projekt. Bieito sah Parallelen zwischen dieser mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten sowie zwischenzeitlich verfilmten Geschichte über die postapokalyptische Reise eines Vaters mit seinem Sohn in den vermeintlich besseren, wärmeren Süden und Gustav Mahlers Liederzyklus «Das klagende Lied». Das war nachvollziehbar, immerhin geht es in beiden Geschichten um eines der ältesten humanistischen Themen überhaupt – um den Kampf zwischen dem Guten und dem…