Oper Frankfurt

Kunst als Überlebensraum

Die Russen Vasily Barkhatov (Regie) und Valentin Uryupin (Dirigat) erarbeiten Tschaikowskis selten gespielter Oper «Die Zauberin», Asmik Grigorian verkörpert darin das „andere“ Russland

Joachim Lange • 05. Dezember 2022

Regisseur Vasily Barkhatov verweist in seiner Inszenierung auf das „andere“ Russland © Barbara Aumüller

Der Aufwand ist gewaltig, das Resultat ist es auch: Kurz nach einer rundum gelungenen und originellen «Meistersinger»-Premiere bringt die Oper Frankfurt Peter Tschaikowskis Vierakter «Die Zauberin» heraus. Dass man sich im erneut zum Opernhaus des Jahres gekürten Frankfurt nicht von allfälligen Boykott-Forderungen von Prunkstücken des russischen Kulturerbes beeindrucken lässt, war klar. Zumal gerade Tschaikowski (1840-1893) ebenso gut europäisches respektive Weltkultur-Erbe ist, und besonders dieser Komponist ob seiner Homosexualität heute demonstrativer Solidarität des liberalen Westens sicher sein müsste. Und wenn wir schon beim Intendantenmut vor Zeitgeistthronen (hier würde …