Bayerische Staatsoper

Einer aus dem Volk

Kornél Mundruczó liefert eine fragwürdig-kritische Sicht auf Wagners Schwanenritter-Retter Lohengrin, während orchestral und sängerisch unter François-Xavier Roth keine Wünsche offenbleiben

Klaus Kalchschmid • 10. Dezember 2022

Der hinreißend singende Chor der Staatsoper bevölkert im ersten Aufzug einen weißen Kasten mit hässlicher Begrünung © Wilfried Hösl

Den berüchtigten „Häusle-Bauer“-Lohengrin von Richard Jones aus dem Jahr 2009 an der Bayerischen Staatsoper, in dem sich Elsa und Lohengrin unter tatkräftiger Hilfe des Volkes buchstäblich Stein für Stein ein trautes Heim schafften, haben viele – darunter auch jede Menge Kritiker – gehasst; ich habe ihn geliebt, weil er die Geschichte wunderbar geradlinig und auch humorvoll inszenierte; auf DVD in der Besetzung der Premiere mit Jonas Kaufmann und Anja Harteros! 

Nun lässt uns der renommierte ungarische Filmregisseur Kornél Mundruczó („Johanna“, „Underdog“) einen ganzen Abend lang an seinen Zweifeln teilhab…