Eine ganz besondere Erfolgsgeschichte
Sidney Jones und seine Operette „The Geisha“
Text: Christoph Blitt
In: Foyer5, Jänner - März 2025, Landestheater Linz, S. 24-25 [Publikumszeitschrift]
Die Reihe „Oper am Klavier“ präsentiert Ihnen, liebes Publikum, unbekannte Werke der Musiktheaterliteratur. Seit dem Bestehen dieses Formats hatten Sie Gelegenheit, zahlreiche Stücke kennen zu lernen, die die Begegnung allemal wert waren, die aber schon zu ihrer Entstehungszeit aus unterschiedlichen Gründen nicht die große Aufmerksamkeit geerntet haben, die sie eigentlich verdient hätten.
Manchmal stehen bei „Oper am Klavier“ aber auch Werke auf dem Programm, die einst von ungeheurer Popularität waren und die heute fast vergessen sind. Zu dieser Kategorie zählt zweifelsohne Sidney Jones‘ The Geisha. 1896 in London uraufgeführt entwickelte sich diese englische Operette schnell zu einem der größten Erfolge des unterhaltenden Musiktheaters. In London gab es innerhalb von nur zwei Jahren 760 Aufführungen. Nur wenige Monate nach der Uraufführung sorgte The Geisha auch am New Yorker Broadway für Furore. Zwischen 1897 und 1904 stand sie tausend Mal auf dem Programm des Berliner Schillertheaters. Im Wiener Carl-Theater blieb sie über Jahre im Repertoire. Ob Paris, ob Skandinavien, Russland, Australien oder Südamerika: Überall strömten die Menschen in die Theater, um die heitere und turbulente Geschichte über die Schließung eines beliebten japanischen Teehauses zu erleben. Kein Wunder, dass Statistiken aus den 1920er Jahren belegen, dass The Geisha weltweit nach der Fledermaus, der Lustigen Witwe und dem Dreimäderlhaus die beliebteste Operette war. Anton Tschechow nimmt in einer seiner populärsten Werke, nämlich in der Kurzgeschichte Die Dame mit dem Hündchen auf The Geisha Bezug; die Melodien der Operette wurden zu Welthits und Jones’ Werk (und nicht Giacomo Puccinis Madama Butterfly) war dafür verantwortlich, dass überhaupt das Wort „Geisha“ und die damit verbundene Tätigkeit auch außerhalb von Japan zu einem Begriff wurde. Oder anders formuliert: Kommen Sie zu „Oper am Klavier“, wenn Sidney Jones’ The Geisha auf dem Programm steht, und erfahren Sie selbst, warum dieses Werk seinem Publikum einst solche Freude bereitet hat.
THE GEISHA – A STORY OF A TEA HOUSE (DIE GEISHA – EINE TEEHAUSGESCHICHTE)
EINE JAPANISCHE OPERETTE IN ZWEI AKTEN VON SIDNEY JONES
In englischer Sprache
18. + 26. Februar 2025
BlackBox Lounge Musiktheater
Musikalische Leitung und Klavier Daniel Strahilevitz
Moderation und Dramaturgie Christoph Blitt
Mit Tina Josephine Jaeger (O Mimosa San), Angela Simkin (Miss Molly Seamore), Alexander York (Reginald Fairfax) u. v. a.
- Quelle:
- Foyer5
- Landestheater Linz
- Jänner - März 2025
- S. 24-25
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