Festspielnadel mit Rubin an Wolfgang Rihm

Salzburger Festspiele • 30. Juli 2022

Wolfgang Rihm erhielt aus den Händen von Intendant Markus Hinterhäuser die Festspielnadel mit Rubin © SF/Birgit Probst

Wolfgang Rihm wurde mit der Festspielnadel mit Rubin ausgezeichnet. Intendant Markus Hinterhäuser überreichte dem Komponisten diese Ehrung. Zum 70. Geburtstag widmen die Salzburger Festspiele Wolfgang Rihm eine Hommage – mit den instrumental verbundenen Passionsmotetten Vigilia, dem zehnteiligen Chiffre-Zyklus sowie der Kammeroper Jakob Lenz.

„Wolfgang Rihm ist seit 40 Jahren untrennbar mit den Salzburger Festspielen verbunden, seine Werke sind in fast jedem Sommer ein wichtiger, ein wesentlicher Teil der Festspiellandschaft geworden. Für Wolfgang Rihm spielt Kunst nie in geschichtsfreien Räumen. Sie ist aber dennoch stets mehr als ein Resonanzboden der Ereignisse. Kunst und Kultur, beide sind ein wesentlicher Beitrag für die Erziehung des Herzens. Dahin führt uns die Musik Wolfgang Rihms", würdigt Intendant Markus Hinterhäuser das Oeuvre Wolfgang Rihms.

„Bei aller Gestaltenvielfalt, trotz der unterschiedlichen Mittel, Formen, Farben, Ideen und Einflüsse, derer sich dieser Komponist bedient; obwohl er sich seit jeher die Freiheit herausnahm, seine Werke offen zu halten und im Fluss, dank einer Lizenz zum steten Wandel, zu einem ‚Weiterdenken' und ‚Weitergehen' über das angeblich Vollendete hinaus, also ganz im Beethoven´schen Sinne – trotz alledem: Wolfgang Rihm hat einen ausgeprägten Personalstil. Seine Musik öffnet sich dem Hörer. Sie verschließt sich dem traditionellen Besteck musikalischer Analyse. Er selbst sagt: ‚Ich möchte eine Musik schreiben, die man nicht erklären kann mit herkömmlichen Begriffen'", charakterisiert Laudatorin Eleonore Büning Wolfgang Rihms Musik.

Erstmals bei den Salzburger Festspielen erklang ein Werk von Wolfgang Rihm 1982 mit der Uraufführung von Fremde Szene. Es folgten weitere Uraufführungen der Werke Mein Tod. Requiem in memoriam Jane S. im Jahr 1990, Lavant-Gesänge 2003, das Konzert für Violoncello und Orchester als Auftragswerk der Salzburger Festspiele 2006, Dionysos 2010 sowie das zweite Klavierkonzert, ebenfalls ein Auftragswerk der Salzburger Festspiele, des Gustav Mahler Jugendorchesters und des National Symphony Orchestra Washington 2014. Wolfgang Rihm hielt 1991 die Festrede anlässlich der Eröffnung der Salzburger Festspiele unter dem Titel „Was ˈsagtˈ Musik".

Die Festspielnadel mit Rubin wurde an Edith Clever, Christa Ludwig, Anne-Sophie Mutter, Christian Stückl, Jürgen Flimm, Riccardo Muti, Mariss Jansons, Daniel Barenboim, Franz Welser-Möst und Tobias Moretti verliehen.