Berthold Warnecke

„Wir stehen an einem Wendepunkt der Aufführungsgeschichte“

Der Operndirektor des Würzburger Mainfranken Theaters spricht über steigende Sanierungskosten, die gesellschaftspolitische Bedeutung des Theaters, den Wert von fixen Sängerensembles und über die Zukunft der Regieästhetik

Stephan Burianek • 10. Oktober 2021

Bertold Warnecke © Nik Schölzel

Wir befinden uns in der Würzburger Innenstadt vor dem Stammhaus des Mainfranken Theaters, das derzeit erneuert wird. Der Vorplatz wird gerade gepflastert, und der neue Vorbau sieht bereits fertig aus. Wie würden Sie den Blick auf die momentane Sanierungssituation beschreiben?

Wir sitzen, um es in den Worten unseres Intendanten Markus Trabusch zu sagen, am künftigen „Times Square“ von Würzburg. Auf beiden Seiten der Vorderfassade sehen Sie bereits die großen Screens, auf denen künftig das Spielplanangebot des Hauses zu sehen sein wird. Die Entwürfe für den Neubau stammen von demselben Architekten, der auch das wunderbare Theater Erfurt realisiert hat. Bei der hiesigen Sanierung handelt es sich in weiten Teilen um eine umfassende Bestandssanierung. Der Kopfbau ist aber völlig neu.…