Bayerische Staatsoper

Betonwüste und FKK-Strand

Hector Berlioz‘ Mammutwerk «Les Troyens» enttäuscht in München szenisch; unter Daniele Rustioni gelingt orchestral und sängerisch Vieles

Klaus Kalchschmid • 12. Mai 2022

Beim Münchener Publikum unbeliebt: zehnminütige B-Movie-Ästhetik © Wilfried Hösl

Auf den DVDs von Christoph Honorés Filmen „Ma mère“ (2004), mit dessen Lieblingsschauspieler Louis Garrel und mit Isabelle Huppert, sowie „Homme au bain“ (2010), über den schwulen Pornostar François Sagat, prangt in blutroter Farbe der Hinweis „FSK 18“. Jetzt gilt eine solche Nicht-Jugend-Freigabe auch – so die Warnung auf der Website der Bayerischen Staatsoper – für seine Inszenierung von Hector Berlioz‘ monumentalem Musiktheater «Les Troyens» am Nationaltheater. Und das wohl nur wegen ein paar in Paris produzierten filmischen Schwulen-Porno-Szenen zwischen weißen und schwarzen Männern zur zehnminütigen Musik von Nr. 33 des vierten Akts, die in der Partitur als T&…