Olga Bezsmertna

„Wir waren nie Brüder und Schwestern“

Die ukrainische Sopranistin über die Frage, was sie über ihre russischen Kolleg:innen denkt, welche Werke ihrer Heimat bei uns noch entdeckt werden sollten und wie sie es mit der Regie hält

Stephan Burianek • 10. Juni 2022

Olga Bezsmertna © Sergey Kovbasyuk

Sie waren von 2012 bis Mitte 2020 – bis zum Ende der Ära Dominique Meyer – ein beim Publikum beliebtes Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper. Sie singen jetzt zwar u.a. an der Mailänder Scala, aber nicht mehr in Ihrem einstigen Stammhaus. Gibt es Pläne, das zu ändern?

Nein, leider nicht. Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn sich das ändert, zumal ich das Haus vermisse und einige Dinge einfacher wären, da ich mit meiner Familie in Wien wohne.

Sie kommen aus Kiew. Haben Sie derzeit noch Familienmitglieder in der Ukraine?

Glücklicherweise sind die Hälfte meiner Familie und viele meiner Freundinnen mit ihren Kindern in Wien. Die Schwiegermutter, die Schwester und ihre Kinder haben sich entschieden, in der Ukraine zu bleiben. Für mich war es in den ersten Woche…