Oper Frankfurt durch Einsparvorgaben bedroht
Deutschsprachige Opernkonferenz • 05. April 2022
Mit großer Sorge blickt die Deutschsprachige Opernkonferenz (DOK) auf die finanziellen Kürzungen, die in den kommenden Jahren auf die Oper Frankfurt zukommen sollen.
Alle großen deutschen Opernhäuser der DOK werden in der Regel von den Ländern oder gemeinschaftlich von Kommunen und Ländern finanziert. Eine Ausnahme bildet die Oper Frankfurt, die ausschließlich die Stadt Frankfurt als Träger hat. Leider stehen die Kommunen in der Pflicht, ihre Haushalte nach Corona konsolidieren zu müssen, was dazu führte, dass die Stadt Frankfurt den Städtischen Bühnen ab dem Jahr 2023 jährliche Einsparungen zur Konsolidierung des Haushaltes in Höhe von etwa 10 Mio EUR auferlegt. Diese Zahl setzt sich aus einer fixen Vorgabe von etwa 7 Mio EUR plus einem Betrag für die anstehenden Tariferhöhungen, welche im Moment ebenfalls vollständig von den Städtischen Bühnen zu erbringen sind, zusammen.
Eine solche Einsparung im nächsten Kalenderjahr zu erbringen, ist angesichts der langfristigen Planung und bereits geschlossener Verträge nicht möglich. Zu reduzierende Sachkosten gibt es kaum. Es ginge also nur mit radikalen Einschnitten und Kündigungen beim künstlerischen und technischen Personal – und auch das nicht innerhalb weniger Monate. Selbst mit drastischen Schritten wie beispielsweise der Maßnahme, überhaupt keine Neuproduktionen mehr zu zeigen, könnte man den geforderten Betrag nicht ansatzweise erbringen. Bliebe die Stadt Frankfurt bei diesen rigorosen Forderungen, bedeutete das faktisch eine substantielle Beschneidung der personellen und künstlerischen Infrastruktur. Was die Träger jetzt mit kurzfristigen Einsparauflagen zerstören könnten, wird auf lange Zeit verloren sein.
Ein solches Vorgehen wäre umso verwunderlicher, da alle anderen wichtigen Opernhäuser, die in der Deutschsprachigen Opernkonferenz (DOK) zusammengeschlossen sind, von ihren Trägern nicht in solcher Weise mit nicht realisierbaren Einsparauflagen konfrontiert wurden. Wir appellieren daher sehr an die Verantwortlichen der Stadt Frankfurt nach Lösungen zu suchen, die es der Oper Frankfurt auch zukünftig ermöglichen, ihre exzellente Arbeit fortzuführen.