Staatsoperette Dresden

Ohne Charme und Charisma

An Casanova als Operettenfigur hat sich mancher Komponist verhoben, Ralph Benatzky auch

Ute Grundmann • 25. Juni 2022

Eine WG mit sich selbst: Matthias Störmer als Casanova mit seinem Alter Ego (Peter Lewys Preston) © Pawel Sosnowski

Die Achtsamkeits-App hilft nicht, ganze Stapel Ratgeberliteratur ebensowenig. Casanova weiß einfach nicht mehr, wie das geht, das Frauen-Verführen. Das hat jedenfalls Regisseurin Sabine Hartmannshenn aus einer weitgehend vergessenen Revue-Operette herausgelesen: «Casanova». Von Ralph Benatzky aus Liedern und Melodien von Johann Strauss (Sohn) zusammengebastelt, dazu ein bißchen Jazz und Zeitgeist der 1920er-Jahre. Angekündigt war eine „weibliche Sicht“ auf diese besondere Männer-Figur.  

Die Bühne hat es in sich, denn die Show-Treppe, die sich von Portal zu Portal spannt, hat in ihrer Mitte eine, natürlich, gestufte Drehbühne. Diese Idee von Lukas Kretschmer und Edith Kollath bringt …