Semperoper Dresden

Jesus macht die Tür zu

Spott und Satire, bis es weh tut: Peter Konwitschny treibt Dmitri Schostakowitschs «Die Nase» auf die Spitze

Ute Grundmann • 08. Juli 2022

Im Himmel sind die Nasen aus Gold: Martin-Jan Nijhof als Doktor (Jesus) mit Bo Skovhus als Nase suchender Beamter Platon © Semperoper Dresden / Ludwig Olah

Im Himmel trägt man goldene Nasen, natürlich. In der Hölle aber auch. Also endlich mal alles gleich zwischen oben und unten? Ganz gewiß nicht, wenn der Komponist Dmitri Schostakowitsch heißt, Nikolai Gogol die Vorlage schrieb und Peter Konwitschny das Regiepult innehat. So geht es nun auf der Bühne der Semperoper Dresden zugleich turbulent und nachdenklich, scharfkantig und melodisch rund. Eine Premiere, auch als Nachklang zu den Schostakowitsch-Tagen im sächsischen Gohrisch.

Erstmal heißt es Schäfchen zählen. In unschuldigem Weiß sind sie auf dem Vorhang aufgereiht, während die aggressive Ouvertüre schon die Ohren klingen lässt. Ein schwarzes Ex…