Bayreuther Festspiele

Kidnapping bei den Reichen und Schönen

Valentin Schwarz startet mit einigen Buhs und zugleich schlüssig in Richard Wagners «Ring des Nibelungen». Ein Zwischenbericht vom neuen «Rheingold» unter dem Dirigat von Cornelius Meister

Klaus Kalchschmid • 01. August 2022

Als heutiger Inbegriff von "Reich und Schön": Egils Silins (Wotan), Attilio Glaser (Froh), Elisabeth Teige (Freia), Raimund Nolte (Donner), Daniel Kirch (Loge)

Noch hat sich das Regieteam des neuen «Ring des Nibelungen», der pandemiebedingt von 2020 auf die diesjährigen Bayreuther Festspiele verschoben werden musste, nicht vor dem Vorhang gezeigt, schon hagelt es in den großen Beifall für die Sängerinnen und Sänger hinein etliche Buhs. Denn Valentin Schwarz (Regie), Andrea Cozzi (Bühne) und Andy Besuch (Kostüm) zeigen im «Rheingold», dem „Vorabend“ der Tetralogie Richard Wagners, eine Welt der Götter des 21. Jahrhunderts, eben der Reichen und Schönen von heute.  

Während des Vorspiels, das vom Kontra-Es ausgehend die Entstehung der Welt in Töne fasst, mutiert das gro…