Bayreuther Festspiele

Ein Ende in mehreren Sackgassen

Das Regie-Team war nach der «Götterdämmerung» nicht zu beneiden. Allzu viele Fragen blieben offen

Klaus Kalchschmid • 06. August 2022

Eine schrecklich nette Familie: Michael Kupfer-Radecky (Gunther) und der krankheitsbedingt bei der Premiere ausgefallene Stephen Gould (Siegfried) vor einem Famlienfoto © Enrico Nawrath

Wie es sich bei einer Familienclan-Saga im Fernsehen oder auf Netflix gehört, hier vor Ende der Mini-Serie bzw. dem „dritten Tag“ der Tetralogie eine knappe Zusammenfassung dessen, „was bisher geschah“. Wir erinnern uns: Im «Rheingold» war der Allmacht verleihende Ring ein rotzfrecher kleiner Junge, der den Fortbestand der Dynastie sichern soll: Erst kidnappt ihn Alberich (ein auch stimmlich enorm vitaler, vollbärtiger Wikinger: der Isländer Olafur Sigurdarson) am Pool. Dank eines Schlags zwischen die Beine im Mutterleib wurde er impotent, nachdem er dem ebenfalls noch ungeborenen Zwillingsbruder Wotan das Auge blind geschlagen hatte. Auf ein…