Hähne über Deutschland

Ein Märchen zum Fürchten

Gleich dreimal – in Magdeburg, Coburg und in Weimar – warnt Rimski-Korsakows «Der goldene Hahn» vor Krieg und Töten. Aktueller geht es kaum

Ute Grundmann • 08. November 2022

Tadas Girininkas (König Dodon) mit Ylva Stenberg (Königin von Schemacha) in der Weimarer Kimmig-Inszenierung © Candy Welz

Die Hofschranzen beugen sich im Kotau vor Zar Dodon, üben mit dieser Geste Selbstkritik. Schon mit dieser im Kommunismus üblichen Unterwerfung setzt Regisseur Stephan Kimmig ein deutliches Zeichen. Seine Inszenierung von «Der goldene Hahn» im Deutschen Nationaltheater Weimar kommt anfangs so frostig wie dieser Kreml-Herrscher daher. Nikolai Rimski-Korsakows letzte, eigentlich selten gespielte Oper kam in den letzten Wochen auch am Theater Magdeburg und am Landestheater Coburg heraus, auf jeweils sehr unterschiedliche Weise.

Opernspielpläne werden sehr langfristig gemacht, trotzdem ist angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für diese 1909 uraufgef&uum…