Musiktheater an der Wien

Alles wird gut

Endlich in Wien: Tobias Kratzer inszeniert Rossinis Hollywood-Vorläufer «La gazza ladra» (Die diebische Elster) heutig und zugleich nahe am Werk, den Soundtrack besorgt Antonio Fogliani mustergültig

Stephan Burianek • 17. November 2022

Die Elster schaut zu: Aus ihrem Käfig heraus beobachtet sie Ninetta (Nino Machaidze) beim Horten des Silberbestecks © Monika Rittershaus

Anders als die reale Begebenheit, auf der «La gazza ladra» angeblich beruht, endet Rossinis Oper mit einem Happyend: Die titelgebende „diebische Elster“ wird überführt und das zu Unrecht verurteilte Dienstmädchen Ninetta entkommt ihrer Hinrichtung in letzter Minute. Gleich zu Beginn der Neuinszenierung in der Halle E des Wiener Museumsquartiers, noch während der knapp zehnminütigen, in Konzerten bis heute beliebten Ouvertüre, visualisiert Tobias Kratzer den tragikomischen Charakter des Werks auf kongeniale Weise: Begleitet von militärischem Trommelwirbel und Marschmusik plündern ausgemergelte Soldaten auf der Flucht den Kühlschrank in der Küche des land…