Komische Oper Berlin

Wenn es aus dem Jenseits kichert

Herbert Fritsch überrascht mit einer stimmigen Inszenierung von Wagners «Fliegendem Holländer», Dirk Kaftan sorgt für einen stürmischen Sound

Roberto Becker • 29. November 2022

Bunte Guckkastenbühne mit stilisiertem Kahn und spielfreudigem Ensemble: Brenden Gunnell (Erik), Günter Papendell (Holländer) und Daniela Köhler (Senta) © Monika Rittershaus

Es gibt eine Herbert Fritsch-Ästhetik, das ist eine Art Robert Wilson im Zeitraffer, nur viel bunter und meistens alberner. Wenn es in der Oper gut geht, dann kommt dabei sogar etwas mehr als eine Gag-Maschine mit Musik heraus. Es kann durchaus eine radikale Verschiebung der Perspektive auf ein Werk sein, weg von der Suche nach Subtexten und tieferer Bedeutung, hin in zu einer Visualisierung der Musik durch Bewegung, und zwar weit über das Maß hinaus, das jede ernst zu nehmende Regie ohnehin braucht. 

Was der 1951 in Augsburg geborene Fritsch seit einigen Jahren mit Filetstücken, aber auch mit Abseitigerem des Opernrepertoires veranstaltet, ist Teil seiner…