Hans Nowack verstarb mit 91 Jahren
Theater und Philharmonie Essen (TUP) • 11. Januar 2023
Die Theater und Philharmonie Essen trauert um ihr Ehrenmitglied Hans Nowack. Wie die Bühne jetzt erfuhr, verstarb der ehemalige Sänger des Musiktheater-Ensembles am 26. Dezember im Alter von 91 Jahren. „Ich singe mit Liebe“, verriet der Bass einmal in einem Interview – und mit dieser Einstellung begeisterte er 36 Jahre lang das Essener Publikum.
Von 1965 bis 1996 war Hans Nowack zunächst im Grillo-Theater, dem früheren Opernhaus, später dann im Aalto-Theater in unzähligen Rollen zu erleben. Von Gurnemanz in Wagners „Parsifal“ über den Komtur in Mozarts „Don Giovanni“, Philippe in Verdis „Don Carlos“ und Orest in Strauss’ „Elektra“ bis zu heiteren Partien wie Van Bett in Lortzings „Zar und Zimmermann“ konnte er in seiner langen Karriere mit allen großen Partien seines Faches glänzen.
Neben seinen Auftritten auf den Essener Bühnen war er aber auch international als Gast gefragt, etwa in Salzburg, Zürich, Amsterdam, Wien und Stockholm – und sogar in Mexico City, wo ihm 1970 die Silbermedaille für die beste sängerische und darstellerische Leistung der Spielzeit (Rocco und Hunding) verliehen wurde. Seine große Verbundenheit mit dem Essener Theater zeigte er nicht nur während der Aufführungen: Viele Jahre war Hans Nowack Ensemblesprecher und engagierte sich auf diese Weise für die Belegschaft.
Vom Chorsänger zum Solisten
Geboren wurde Hans Nowack 1931 im schlesischen Waldenburg. Nach Ende des Krieges und dreijähriger harter Zwangsarbeit floh er in den Westen Deutschlands, wo er zunächst Architektur studierte, um dann doch seiner Leidenschaft für den Gesang nachzukommen. Sein erstes Engagement hatte er als Chorsänger mit Soloverpflichtung in Gelsenkirchen. Über Stationen in Heidelberg, Bielefeld und Bremen kam er schließlich 1965 nach Essen, wo unter dem damaligen Intendanten Erich Schumacher sein jahrzehntelanges Wirken begann. Im Juni 1996 verabschiedete sich Hans Nowack in den Ruhestand mit dem heiteren Soloabend „Die Sternstunde des Josef Bieder“, in dem er einen zu unfreiwilligen Bühnenehren gekommenen Requisiteur mimte. Anlässlich seines 25-jährigen Bühnenjubiläums äußerte Hans Nowack in einem Zeitungsbeitrag: „Ich habe den schönsten Beruf der Welt.“ Nicht nur das Essener Publikum durfte dies immer wieder erleben.