Buchkritik

Callas gegen Maria

Kann man über die Ausnahme-Sängerin schreiben, ohne ihre Stimme zu thematisieren? Eva Gesine Baur versucht es

Ute Grundmann • 17. Februar 2023

Fräulein Kalogeropoulou, Maria, Mary Kalos, Maria Kalos, endlich Maria Callas. All diese Namen dekliniert Eva Gesine Baur durch, sollen sie doch die Wege, Fort- und Rückschritte zwischen Griechenland, Amerika, wieder Griechenland und von dort in die Welt zeigen. Übrig bleibt schließlich „Maria“ vs „Callas“, wie in einem Boxkampf, und damit will Baur etwas beweisen.

Den Widerspruch und Widerstreit zwischen offizieller und privater Figur, zwischen Star und Seele, Wille und Schwäche. Diesen heftigen Gegensatz zwischen Bühne und Alltag zieht Eva Gesine Baur immer wieder heran und bis zum Ende des Buches gnadenlos durch. So sehr, dass die letzte, berühmte Kombination von Vor- und Nachnamen in der ganzen Biographie sehr selten zusammenkommt und erst im allerletzten Satz zusammenpasst, scheinbar.

Denn damit hat Baur gefunden…