Opern und Kantaten, die von Orpheus und Eurydike erzählen, gibt es von Monteverdi über Gluck bis Krenek unzählige. Was im französischen Raum dazu komponiert wurde, ist trotz maßstabsetzender Einspielungen wie der von Cyril Auvity immer noch wenig bekannt. Das sollte sich mit „Visages d’Orphée“ ändern. Das Album versammelt drei Kantaten von 1710, 1717 und 1721, die sich bei aller stilistischen Ähnlichkeit doch charakteristisch unterscheiden, zumal sich Bassbariton, Tenor und Sopran abwechseln. So gibt es bei Nicolas Clérambaults „Orphée“ strikte Unterscheidungen zwischen Rezitativ und Arie. Charles Piroyes „Le Retour d’Eurydice aux Enfers“ ist ausdrücklich inhaltlich die Fortsetzung dieser Kantate und geprägt durch eine feine, reiche Instrumentierung, in der zwei Flöten…