In unserer Pressemeldung vom 1. Dezember 2022 hatten wir Sie darüber informiert, dass der für die Planung und den Bau der Ersatzspielstätte der Opernsparte OPAL des Nationaltheaters Mannheim verantwortliche Totalunternehmer, die metron Vilshofen GmbH, Ende November einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren am zuständigen Amtsgericht eröffnet hatte. In Folge dessen musste der Baustellenbetrieb komplett eingestellt werden.

Nach umfangreicher, juristischer Prüfung aller gangbaren Optionen, Sichtung der vorhandenen Planungsunterlagen und der Erstellung eines Bauzustandsberichts wurde nun deutlich, dass die Oper am Luisenpark unter der Bauherrschaft des Nationaltheaters Mannheim zu Ende gebaut werden kann.

Der Entscheidung, OPAL als Ersatzspielstätte für die Oper auszuwählen, war eine intensive Suche vorausgegangen, bei der sich keine der geprüften Optionen – darunter auch mehrere Bestandsgebäude im Stadtgebiet – als realisierbar erwies. Ab Spätsommer letzten Jahres deuteten sich bei der Umsetzung von OPAL besondere Herausforderungen an.  Kulturbürgermeister Michael Grötsch dazu: „Die Anforderungen an eine Ersatzspielstätte für die Oper sind im Vergleich zu den anderen Sparten am komplexesten. Das Nationaltheater Mannheim hat das Projekt von Beginn an mit äußerster Sorgfalt gesteuert. Unvorhersehbare Unwägbarkeiten zwingen uns dazu, dieses Projekt auf neue Beine zu stellen. Mit der Fertigstellung von OPAL verfolgen alle Beteiligten engagiert das Ziel, ein wertvolles und hochwertiges kulturelles Angebot im Bereich der Oper für die Bürgerinnen und Bürger während der Sanierung des Spielhauses zu eröffnen.“

Tilmann Pröllochs, Geschäftsführender Intendant des Nationaltheaters, sagt: »Dass wir das OPAL nun in Eigenregie weiterbauen können, stellt uns zwar vor eine große logistische und personelle Herausforderung, ist jedoch die beste Option, um das Gebäude schnellstmöglich fertigstellen zu können. Auf der bereits bestehenden Bausubstanz kann nach umfangreicher Prüfung aufgebaut werden und wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Planung und den Weiterbau voranzutreiben – das sind wir den Mannheimer*innen schuldig.«

Auch für den Opernintendanten Albrecht Puhlmann sind dies gute Nachrichten: »Für die Kunst ist die Oper am Luisenpark unabdingbar. Wir brauchen dringend eine feste Hauptspielstätte, um während der Sanierungszeit unserem Auftrag – nämlich große Oper auf die Bühne zu bringen – gerecht zu werden. Deswegen bin ich sehr erleichtert, dass wir perspektivisch nun mit dem OPAL planen können!«

Für den weiteren Projektverlauf bedeutet dies, dass nach der nun erfolgten vergaberechtlichen Bewertung und Prüfung des Gebäudebestands die Planungen zuerst angepasst und die darauf aufbauenden Bauzeiten- und Kostenrahmenpläne schnellstmöglich aktualisiert werden müssen. Hierzu wird sich das Nationaltheater äußern, sobald alle Daten vorliegen. Bis dahin werden auf der Baustelle bereits erforderliche Sicherungs- sowie vorbereitende Maßnahmen getroffen, damit einem zeitnahen Weiterbau nichts im Wege steht.