Staatsoperette Dresden
Heimat für die Heimatlosen
An der Staatsoperette ersteht das Operettenpolen neu, das Komponist Joseph Beer in «Polnische Hochzeit» nach allen Regeln der Kunst heraufbeschwört
Joachim Lange • 24. April 2023

Es gehört zum Sinn eines Hauses wie der Staatsoperette in Dresden, das Genre, das es im Namen führt, zu pflegen. Dabei aber nicht nur die Dauerbrenner rauf- und runter zu spielen, sondern auch vergessene Stücke wiederzuentdecken. Im günstigsten Fall überraschen die als verborgene Schätze! In Deutschland kommt hinzu, dass hier in den Dreißigerjahren eine blühende Operettenkultur durch den Rassenwahn der Nazis abgewürgt wurde. Dem fielen nicht nur viele jüdische Künstler zum Opfer, sondern reihenweise auch deren Stücke. Ausgrabungen werden so zu einem Akt historischer Gerechtigkeit. Barrie Kosky hat während seiner Intendanz an der Komischen Oper in Berlin vorgemacht, da…