Staatstheater am Gärtnerplatz

Vom Kubrick-Effekt zum Femizid

Torsten Fischer legt in München eine rasante «Luisa Miller» mit effektvoll eingesetzter Bühne und Kostüm von Herbert Schäfer bzw. Vasilis Triantafillopoulos vor

Katharina Stork • 06. Mai 2023

Miller (Vittorio Vitelli) fürchtet, dass Luisas (Mária Celeng) Liebe zu Rodolfo im Unglück enden wird © Jean-Marc Turmes

Skrupellosigkeit, Vertrauensbrüche, Erpressung und alles übersteigende Liebe, die unaufhaltsam dem Tod entgegensteuert. Das verhandelt das bürgerliche Trauerspiel „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller aus dem Jahr 1785, das er ursprünglich „Louise Millerin“ nennen wollte. Giuseppe Verdi nahm sich gemeinsam mit dem Librettisten Salvatore Cammarano des Stoffes an und nannte das Stück in einem Briefwechsel „theatralisch sehr effektvoll“. In der neuen Produktion von «Luisa Miller» am Staatstheater am Gärtnerplatz in München scheint das im besten Sinne das Motto gewesen zu sein. Mit klarer Sprache und wenigen, klug gesetzten Mitteln gelingt Regisseur Torsten …