Wiener Staatsoper
Genug, um glücklich zu sein?
Anfangs mau und letztlich solide wirkt Tatjana Gürbacas Neuinszenierung von Puccinis Triptychon. Musikalisch gibt es nur wenig zu meckern
Stephan Burianek • 09. Oktober 2023
Wenn es einen Satz gibt, mit dem man die Essenz aller Werke der Operngeschichte zusammenfassen könnte, dann ist es vielleicht dieser: „Wie schwer ist es doch, glücklich zu sein!“ – Ebendiese Feststellung singt Giorgetta im ersten Teil von Puccinis Triptychon («Il trittico»), in «Il tabarro» (Der Mantel). Giorgetta arbeitet hart, schippert mit ihrem Mann Michele für die Pariser Hautevolee auf einem Kahn diverse Güter die Seine rauf und runter. Die Lebensfreude ist im prekären Milieu begrenzt, außerdem wird man älter, und mit dem Familienglück hat es das Leben nicht gut gemeint. Wer kann es Giorgetta verübeln, dass sie Gefühle für den agilen Mitarbeiter Luigi entwickel…