Wiener Staatsoper
Bewegte Wimmelbilder
Im 100. Geburtsjahr von György Ligeti ist dessen groteske Oper «Le Grand Macabre» erstmals am Haus am Ring zu sehen. In der aufwendigen Inszenierung von Jan Lauwers gibt es viel zu Schauen
Stephan Burianek • 16. November 2023
Knarzend, laut und alles andere als „schön“ tönt in der Wiener Staatsoper das ungekürzte Solo aus einem Dutzend Autohupen in unterschiedlicher Tonhöhe, mit dem György Ligetis schwarzhumorige Groteske «Le Grand Macabre» ihren Anfang nimmt. In diesen ersten Takten steigt der Respekt vor der Leitung des „ersten Hauses am Ring“: Ein solches Werk jenem Teil des distinguierten Wiener Stammpublikums vorzusetzen, das sich in der Ära Roščić noch nicht hat verscheuchen lassen, spricht selbst 45 Jahre nach seiner Uraufführung für einen Mut, der Anerkennung verdient. Das Risiko wird freilich durch eine Besetzung mit erstklassigen Publikumslieblingen minimiert, was in dies…