Staatstheater Meiningen

Viele Ratten und eine Fledermaus

Das Publikum klatscht mit wie beim Wiener Neujahrskonzert: Die Neuinszenierung der Johann Strauss'schen «Fledermaus» ist ein musikalischer wie szenischer Volltreffer

Roberto Becker • 10. Dezember 2023

Johannes Schwarz als Gefängnisdirektor und Thorsten Merten als sein Gehilfe Frosch begeistern mit gut dosiertem Slapstick © Christina Iberl

Die letzte «Fledermaus» in Meiningen hatte 2015 Premiere – ist also noch gar nicht so lange her. Aber frei nach Loriots Möpse-Weisheit ist ein Spielplan ohne diesen Operettenklassiker zwar möglich, aber sinnlos. Auch wenn’s nicht wirklich stimmt, so passt es aber zu der Kalauervorliebe, mit der sich der Gefängniswärter Frosch im dritten Akt sein Beamtenleben schön trinkt. Thorsten Merten macht das jedenfalls mit so treffsicherem Charme, dass das Publikum auf jedes Wortspiel hellwach reagiert, sogar antwortet, wenn er es anspricht. Mit seinen durchweg funktionierenden, weil hemmungslosen aber punktgenau sitzenden Alt- und Neuwitzchen sorgt er auch dezent für das nötige Th&uum…