Philippe Jaroussky wird in die Geschichte eingehen als der Countertenor mit der größten Diskografie, der längsten Karriere, der besten Technik und dem extravagantesten Timbre. Dass der heute 45-jährige Franzose seit über 20 Jahren an der Weltspitze seines Fachs singt, ist keineswegs selbstverständlich. Aber seine so silbrig schimmernde Stimme mit dem ganz eigenen Thrill hat kaum etwas von ihrem Glanz und ihrer Schönheit eingebüßt, ist aber metallischer geworden. In seinem neuesten Album, das „Forgotten Arias“ gewidmet ist, stehen zu Unrecht vergessene (Barock-)Opern im Mittelpunkt – darunter eine Menge Bravourarien, wie die des Aminta aus Andrea Bernasconis «L’Olimpiade» mit wildem Koloraturen-Feuerwerk und großem Ambitus zwischen bassbaritonalen Tönen und leuchtender Höhe. Am meisten ber&…