Theater Altenburg Gera

Das Liebesnest als Totenbett

Ein bisschen modern soll er sein, aber bitte nicht zu sehr – Mozarts «Don Giovanni» in der Inszenierung von Bernd Mottl. Die meiste Verve aber strahlt aus dem Orchestergraben

Ute Grundmann • 16. Januar 2024

Alejandro Lárraga Schleske (links) und Kai Wefer haben als Don Giovanni und dessen Diener Leporello zunächst jede Menge Spaß © Ronny Ristok

Don Giovanni macht mächtig was her. Mal mit Federhut wie ein Musketier, mal im glitzernden Frack will er die Frauen betören. Doch auch Bernd Mottls Inszenierung, die Wolfgang Amadeus Mozarts „Dramma giocoso“ in Gera neu auf die Bühne bringt, setzt oft auf Schauwert und äußerliche Effekte. Das Bett steht in der Mitte und im Mittelpunkt, nicht nur in Giovannis Leben, sondern auch im Bühnenbild von Friedrich Eggert. Drumherum ein Manegenhalbrund und ein Treppentürmchen, mit zirkustypischer Zackenbordüre geschmückt. Die Stufen werden zur hell-dramatischen Ouvertüre von Leporello mit hippen Gesten geputzt, ein wenig Raumspray soll das nächste Tete-à-T…