Mecklenburgisches Staatstheater

Zum Glück gibt’s die Musik

Armes Europa gegen reiches Amerika, Emanzipation gegen Fügsamkeit – das waren Themen anno 1907. Mit Leo Falls selten gespielter Operette «Die Dollarprinzessin» macht die Regie ein Spektakel daraus

Ute Grundmann • 21. Januar 2024

Geld spielt im Leben von Alice (Cornelia Zink) keine bedeutende Rolle, sie hat ja genug. Links im Bild: Ihr Daddy, John Couder (David Schroeder) © Silke Winkler

Alice will nicht. Weder einen Ehemann noch um ihres vielen Geldes wegen geliebt werden. Dabei ist soviel davon da, dass Papas Büro aus lauter giftgrünen Dollarscheinen besteht. Ihr Problem möchte man haben, denkt man sich angesichts des Konfliktes, der im Mittelpunkt der Operette «Die Dollarprinzessin» von Leo Fall steht. Am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin hat Michael Talke das Werk wiederzuerwecken versucht; als Oberschicht müssen die Windsors von heute herhalten, als Pappmasken.

Nach der Uraufführung 1907 war «Die Dollarprinzessin» einige Jahre lang eine der fünf meistgespielten Operetten der Welt, heute kennt sie kaum noch jemand. Die Librettiste…