Oper Halle
Ein Blick „hinter“ den Eisernen Vorhang
Luisa Proske inszeniert Rossinis «Barbier von Sevilla» als Ausflug in die Siebziger. Gelegentlich brechen die Protagonisten aus und erfreuen mit Rossinis überzeitlicher Frische
Roberto Becker • 29. Januar 2024
Normalerweise geht bei einer Inszenierung von Gioachino Rossinis «Barbier von Sevilla», zumindest bildlich gesprochen, vor allem die Post ab, kommt die Komödie auf Hochtouren. Dabei können die Interpreten vorführen, wie sie mit den zungenbrecherischen Parlandobeschleunigungen klar kommen, die ihnen der Kulinariker Rossini serviert hat.
In Halle versucht man das jetzt vor dem Hintergrund einer Zeitreise in die Siebzigerjahre des vorigen Jahrhunderts. Nun könnte auch das zu einer Bühnengaudi vom Feinsten werden. Wer lacht schon nicht mal gerne über die Mode, die Frisuren oder die Inneneinrichtung, die vor fünfzig Jahren en vouge waren. Wenn Regie- und Dramaturgen-Ehrge…