Oper Halle

Ein Blick „hinter“ den Eisernen Vorhang

Luisa Proske inszeniert Rossinis «Barbier von Sevilla» als Ausflug in die Siebziger. Gelegentlich brechen die Protagonisten aus und erfreuen mit Rossinis überzeitlicher Frische

Roberto Becker • 29. Januar 2024

Andreas Beinhauer zieht als Figaro die Frauen an und unterstützt die Kontaktaufnahme seines Herren mit der Plattenbau-Bewohnerin Susanna © Anna Kolata

Normalerweise geht bei einer Inszenierung von Gioachino Rossinis «Barbier von Sevilla», zumindest  bildlich gesprochen, vor allem die Post ab, kommt die Komödie auf Hochtouren. Dabei können die Interpreten vorführen, wie sie mit den zungenbrecherischen Parlandobeschleunigungen klar kommen, die ihnen der Kulinariker Rossini serviert hat.

In Halle versucht man das jetzt vor dem Hintergrund einer Zeitreise in die Siebzigerjahre des vorigen Jahrhunderts. Nun könnte auch das zu einer Bühnengaudi vom Feinsten werden. Wer lacht schon nicht mal gerne über die Mode, die Frisuren oder die Inneneinrichtung, die vor fünfzig Jahren en vouge waren. Wenn Regie- und Dramaturgen-Ehrge…