Oper Frankfurt

Räuber, die unter der Brücke wohnen

Regisseurin Katharina Thoma und Dirigent Karsten Januschke realisieren mit leichter Hand die eher selten zu sehenden «Banditen» von Jacques Offenbach

Joachim Lange • 30. Januar 2024

Banditen kapern einen Grenzübergang, den es nur in der Offenbach-Operette gibt © Barbara Aumüller

„Man muss gemäß der Position stehlen, die man in der Gesellschaft innehat.“ – Das verkündet der Räuberhauptmann Falsacappa in der dritten Szene des zweiten Aktes von Jaques Offenbachs Opéra-bouffe «Die Banditen» aus dem Jahr 1869. Er sagt es im Brustton der Überzeugung und ahnt nichts vom pfiffigen Bert Brecht, der ein paar Jahrzehnte später in seiner «Dreigroschenoper» dem Ausrauben einer Bank die Gründung einer Bank gegenüberstellt – was ungefähr auf das Gleiche hinausläuft. Das Publikum in der deutschen Bankenmetropole versteht das auf Anhieb, auch wenn die Inszenierung den Aktualisierungs-Holzhammer nicht rausholt.

Nicht nur der Operetten-Erfinder und jahrel…