Bayerische Staatsoper

Alle Farben Schwarz

Düster, reduziert, intensiv: Benedict Andrews realisiert in München Tschaikowskis «Pique Dame» in einem kongenial dunklen Raum, dazu glüht es abgründig aus dem Graben wie im Gesang

Klaus Kalchschmid • 06. Februar 2024

Asmik Grigorian und Brandon Jovanovich wären als Lisa bzw. Hermann eigentlich ein ideales Paar, wäre er nicht ein Spieler © Wilfried Hösl

Natürlich hat Regisseur Benedict Andrews, der an der Bayerischen Staatsoper schon «Così fan tutte» mit Röntgenblick, aber auch sehr viel Witz durchleuchtete, das „Theater auf dem Theater“, ein heiteres Schäferspiel im zweiten Akt, gestrichen. Nur noch zwei kommentierende Chöre bleiben davon übrig, von lemurenhaften Menschen auf einer Tribüne gesungen, die frontal zum Publikum platziert ist. Sie wirken dank Ihrer Gummi-Gesichtsmasken wie Untote und verdoppeln mit subtil tanzenden Fingern und Händen immer mal wieder unheimlich das Orchester. 

Schon der Beginn war ebenso düster statisch wie intensiv. Ob Kindersoldaten-Chor oder Erwachsene: Wer g…