Academy-Programm im Geiste von Lord Menuhin

Gstaad Menuhin Festival • 18. März 2021

Lord Menuhin lud über 40 Jahre lang neben arrivierten Künstlerfreunden wie Benjamin Britten, Peter Pears oder Maurice Gendron ebenso seine StudentInnen sowie besonders förderungswürdige junge MusikerInnen nach Gstaad ein, um mit ihnen zu arbeiten und zu musizieren. Ein Konzept, das Gstaad Menuhin Festival & Academy – in enger geistiger Verbindung mit seinem Gründer – seit 2008 ausgebaut hat. Das Feuer und ihre Kenntnisse weitergeben an junge Talente in den Gstaad Academies: Auch 2021 konnte man hierfür wieder große Musikerpersönlichkeiten wie Maurice Steger und Jaap van Zweden gewinnen. 
 

Gstaad Conducting Academy unter Jaap van Zweden

Jaap van Zweden bei der Nachwuchsarbeit © Theresa Pewal

Van Zweden, seit der Saison 2018/2019 Musikdirektor der New York Philharmonic, prägte die Gstaad Conducting Academy bereits 2017 und 2018. Unersetzlich ist für alle Teilnehmenden die Möglichkeit, mit einem hoch professionellen Orchester zusammenzuarbeiten und bei Proben und Konzerten musikalische Erfahrungen zu sammeln: Hierfür steht der Gstaad Conducting Academy das Gstaad Festival Orchestra als Orchestra in Residence zur Verfügung. Durch die Aufteilung der Conducting Academy in zwei Teile wird ein möglichst breites Repertoire abgedeckt – mit der Gelegenheit, verschieden große Besetzungen zu dirigieren. Der erste Teil, geleitet von Johannes Schlaefli, widmet sich 2021 neben großen sinfonischen Werken von Brahms auch Werken von Mozart, Beethoven und Weber. Im zweiten Teil wird Jaap van Zweden mit den Teilnehmenden an der 7. Sinfonie von Dvořák sowie an Solistenkonzerten wie dem 1. Klavierkonzert von Tschaikowski und dem Cellokonzert von Elgar arbeiten. Alle Proben werden für die Studierenden auf Video aufgezeichnet, die Filmaufnahmen zusammen mit den Professoren analysiert und für ein detailliertes Feedback verwendet. Zum Abschluss wird 2021 bereits zum sechsten Mal der Neeme Järvi Prize an PreisträgerInnen der Gstaad Conducting Academy vergeben: Sie werden in der Saison 2023/24 eingeladen, Dirigate bei renommierten Schweizer Orchestern aus Basel, Bern und Biel zu übernehmen.
 

Freie Abschlusskonzerte fürs Publikum

Academy-Preisträger mit dem künstlerischen Leiter Christoph Müller (links) © Raphael Faux

Für das Publikum sind die öffentlichen Teile der Gstaad Academy eine ideale Gelegenheit, junge MusikerInnen und deren Mentoren live zu erleben und die Entwicklung junger Talente innerhalb eines kurzen Zeitraumes zu verfolgen. In den Abschlusskonzerten kommen die erarbeiteten Werke zur Aufführung. Für die Studierenden ist dies eine gute Möglichkeit, sich und das in der Academy Erarbeitete zu präsentieren und im Rahmen eines renommierten Festivals mit großen Stars aufzutreten. Für alle öffentlichen Teile der Gstaad Academy gilt: Freier Eintritt mit Kollekte und kein Vorverkauf. Ausgewählte Gstaad Academy-Lektionen und Abschlusskonzerte werden zudem auf der Internet-Plattform «Gstaad Digital Festival» per Live-Stream übertragen.

 

Gstaad String Academy und Gstaad Baroque Academy

2021 findet zudem die Gstaad String Academy (29. Juli – 7. August) statt – für etwa sieben Violin- und jeweils fünf Viola- und Cellostudierende unter Anleitung der Professoren Rainer Schmidt (Violine), Ettore Causa (Viola) und Ivan Monighetti (Violoncello). Zudem erhalten bei der Gstaad Baroque Academy (29. August bis 4. September) im Wellness- & Spa-Hotel Ermitage junge MusikerInnen ein ganzheitliches musikalisches „Gesamtpaket“ unter Leitung des Blockflötisten und Dirigenten Maurice Steger: Dazu gehört auch die Vermittlung von Fachwissen rund um die Alte Musik und die Förderung der Freude am Miteinander.