Oper Leipzig

Gewalt gebiert Gewalt

Bis an die Schmerzgrenze: Nach 59 Jahren ist Dmitri Schostakowitschs «Lady Macbeth von Mzensk» in einer radikalen Neuinszenierung wieder im Leipziger Opernhaus zu erleben

Ute Grundmann • 26. Mai 2024

Die harte Arbeit in einer Mühle ermöglicht ihren Besitzern ein feines Leben, doch ihr Fabergé-Ei wird die Aufführung nicht überdauern © Tom Schulze

Selbst der Pope, der an Krücken geht, will Katerina an die Wäsche. Frauen sind in dieser Männerwelt nur „unzüchtiges Volk“, haben weder Rechte noch Schutz. Deshalb wird diese Frau, die eigentlich nur Liebe und Harmonie sucht, zur «Lady Macbeth von Mzensk». Die so bild- wie klanggewaltige Oper von Dmitri Schostakowitsch kam nach fast 60 Jahren erstmals wieder auf die Leipziger Opernbühne. Francisco Negrins schonungslose Inszenierung geht bis an die Schmerzgrenze und darüber hinaus; das Gewandhausorchester tut es ihm brillant nach.

So plakativ wie der Vorhang sind zum Glück weder das Bühnenbild von Rifail Ajdarpasic noch Regie: Russis…