Staatstheater Meiningen
Malerische Tugendsuche
Die Ausgrabung «Una cosa rara» von Vincente Martín y Soler hat ihre Löcher, ist in der Regie von Andreas Baesler und im Bühnenbild von Markus Lüpertz aber unterhaltsam
Ute Grundmann • 04. Juni 2024
Auch eine hübsche Nichtigkeit kann entzücken. Das beweisen Sängerdarsteller und Musiker gerade am Staatstheater Meiningen. Dort hat man Vincente Martín y Solers heute kaum bekannte Oper «Una cosa rara» aus der Versenkung geholt. Zu seiner Zeit soll das Werk sogar Wolfgang Amadeus Mozarts «Die Hochzeit des Figaro» aus dem Burgtheater verdrängt haben. Heute wirkt es doch eher simpel gestrickt, aber Regisseur Andreas Baesler betreibt viel Aufwand, das zu verschleiern.
Die Frauen werden auf Sockel gestellt, an denen dann kräftig gerüttelt wird. Natürlich gilt es, ihre Tugendhaftigkeit auf die Probe oder in Frage zu stellen. Doch erstmal treibt die Drehbühne Wildschweine aus Pappe durch den Wald,…