Staatsoper Stuttgart

Kein Licht am Ende des Tunnels

Paul-Georg Dittrich macht aus Verdis «Il trovatore» einen Psychotrip. Pultgast Antonello Manacorda sorgte mit der richtigen Temperatur für einen Suchtfaktor

Roberto Becker • 12. Juni 2024

Inszenierungen von Paul-Georg Dittrich liefern originelle, verstörende Bilder. Im Bild: Ernesto Petti (Graf von Luna) und Kristina Stanek (Azucena) © Matthias Baus

Spätestens seit den «Meistersingern» in Linz vor zwei Jahren weiß man, dass Regisseur Paul-Georg Dittrich, geboren 1983, dem Publikum einiges abverlangt. Da ist jeder gut beraten, wenn er sich auf jene Perspektivverschiebungen einlässt, mit denen er das Personal bekannter Stücke in ein ungewohntes anderes Licht rückt, Motive der Akteure und ihre Konstellationen anders ausleuchtet und so zu Erkenntnissen kommt. Wer diesen Weg nicht mitgehen mag, kann diese Vorgehensweise als pure Behauptung abtun, am Gewohnten messen und verwerfen. Opulente, originelle, auch verstörende Bilder gibt es aber allemal. In seinen «Meistersingern» erzählte Dittrich die Gesc…