Wiener Staatsoper

Theater des Liebens

Barrie Kosky hat seinen Wiener Mozart-Da Ponte-Zyklus fertig geschmiedet. Trotz mehrerer Lichtgestalten fehlt es musikalisch an Finesse

Stephan Burianek • 20. Juni 2024

Im Theater von Barrie Kosky verschmilzt das Spiel mit dem Leben (Ausstattung: Gianluca Falaschi) © WSO / Michael Pöhn

Nicht immer scheint in der Besetzungsstrategie der Wiener Staatsoper die gesangliche Fertigkeit an der ersten Stelle zu stehen. In der Barrie-Kosky-Inszenierung von Mozarts «Don Giovanni» beispielsweise, da brauchte man für die Rolle des Dieners Leporello jemanden, der während des Singens athletisch von Stein zu Stein springen konnte. Ganz so heftig waren die Anforderungen an die aktuellen Interpreten der Kosky-Neuinszenierung von «Così fan tutte» wohl nicht, dennoch zweifelten mehrere Kritiker nach der Premiere offenkundig, ob die Staatsoper ihr Selbstverständnis, zu den führenden Häusern der Opernwelt zu zählen, heute noch erfüllt. Vor allem die Interpreten der vier Hauptpartien wurden a…