Staatstheater Mainz

Jeder Ton bebildert

Georg Schmiedleitner inszeniert einen ebenso leichtfüßigen wie tiefgründigen «Rosenkavalier», Daniel Montané führt ein bestens aufgelegtes Ensemble durch die „wienerische Maskerad'“

Daniela Klotz • 01. Juli 2024

Die Ausstattung und insbesondere die Kostüme von Cornelia Kraske sind ein Glücksfall. Im Bild: Nadja Stefanoff als Marschallin (mit Spiegel) mit Statisterie und Chor © Andreas Etter

Im «Rosekavalier» geht es um eine Farce. Eine raffiniert eingefädelte Intrige macht im dritten Aufzug den Baron auf Lerchenau „ganz deschparat“. Doch auch der Heiratshandel im zweiten Aufzug ist eine Scharade, die Vetter Taferl nur schwer erträgt, hat er doch eben die erblickt, welche die großherzige Marie Theres’ ihm verhießen und im Grunde sogar zugeführt hat. Hugo von Hofmannsthal hatte 1910 in seinem Tagebuch notiert, wie die Marschallin Hans Sachs gleicht. Und wie er auf die «Meistersinger» anspielt, zitiert er auch den «Tristan». Wenngleich ihm das Auflösen des Du und des Ich, der Trotz gegen den…