Semperoper Dresden

Klangzauber trifft auf KI

Nach 95 Jahren ist Hector Berlioz' «Benvenuto Cellini» wieder in Dresden zu erleben. Die Inszenierung aber wirkt und macht eher ratlos

Ute Grundmann • 02. Juli 2024

Im Karneval ringen Kunst, Liebe und Religion um die Vorherrschaft © Semperoper / Ludwig Olah

Teresa tanzt mit einem kleinen Geschöpf, das einen leuchtenden Ziffernkranz aus 0 und 1 um den Kopf trägt. Beide bewegen sich in einem Metallgestänge, in dem ein modernes Zimmer und daneben ein klassizistischer Raum untergebracht sind. In dem herrscht Giacomo Balducci, Schatzmeister des Papstes, der für seine Tochter den passenden Schwiegersohn in petto hat. Dieser Fieramosca ist päpstlicher Bildhauer, so linkisch wie fügsam; doch Teresa will unbedingt Benvenuto Cellini erobern.

Der würde heute mit Künstlicher Intelligenz arbeiten, ist von Regisseurin Barbora Horáková im Programmheft nachzulesen. Und so drückt sie der romantischen Oper um den Renaissance-Bildhauer das gerade sehr gängige Thema KI auf. Davon ist allerd…