Donaufestwochen im Strudengau

Die wüste Bühne

In ihrem letzten Jahr als Intendantin lässt Michi Gaigg die deutsche Fassung der Haydn-Oper «Die wüste Insel» spielen. Ihre große Ära hätte zum Abschied eine glanzvollere Produktion verdient

Stephan Burianek • 05. August 2024

Die Bühne im Schloss Greinburg besteht aus einer bestickten Wand und jeder Menge Tüchern am Boden © Reinhard Winkler

Wie sehr die Haydn-Oper «L’isola disabitata» (Die wüste Insel, oder besser übersetzt: Die unbewohnte Insel) bereits in die Romantik weist, das hört man am besten in alten Aufnahmen, etwa in jener mit dem Orchestre de Chambere de Lausanne unter dem Dirigenten Antal Doráti, aus einer Zeit also, als historisch informierte Orchester in der Barockmusik noch nicht das Kommando übernommen hatten. 

Joseph Haydns wohl fortschrittlichste Oper verzichtet auf einen Basso continuo, die Rezitative werden stattdessen vom Orchester begleitet. Die düsteren Farben in der dramatischen Ouvertüre wiederum scheinen vom desparaten Innenleben von Constanza zu erzählen, die nach einem Sturm vor dreizehn…