Es wird zwar viel gesungen in diesem „Ballet heroïque“ namens «Le Carnaval du Parnasse» von Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville (1711-1772) aus dem Jahr 1749, aber genau so viele Tanz-Szenen gibt es, vor allem am Ende der Akte. Die Oper handelt von den Festen und Liebschaften, denen sich Apoll – oftmals vergeblich – und seine Musen auf dem Parnass hingeben, ohne dass sich das Werk zu einer eigentlichen Handlung verdichtet; und doch gibt es kontrastreiche, französische Barockmusik wie eine fulminante Jagd-Arie oder eine Ariette mit Chor, bei der der Sopran die tiefste Stimme bildet, begleitet von darüber liegenden Flöten. Am Ende steht das Loblied auf die „Liberté charmante“ und die Einsicht, dass man, wenn man sich dem Vergnügen lebenslang anheim gibt, die Jugend bis ins Alter verlängern kann…