Semperoper Dresden

Auch beim Teufel menschelt es

Umjubelte Premiere von Arrigo Boitos «Mefistofele» an der Dresdner Semperoper zum Beginn der neuen Spielzeit und Intendanz von Nora Schmid

Werner Kopfmüller • 01. Oktober 2024

Die Welt als Scheibe, bis Mefistofele (Krzysztof Bączyk, rechts) ins Geschehen eingreift © Semperoper Dresden / Monika Rittershaus

Was wäre die Welt ohne Sünde? Den Apfel vom Baum der Erkenntnis, saftig und prall, verschlingt Mefistofele einfach selbst, noch bevor er sich aufmacht, den teuflischen Pakt zu schmieden. Am Ende, Gretchen ist da längst gerettet, und auch Faust hat noch sein Seelenheil im Glauben an den Allmächtigen gefunden, ist er, der Zyniker und Nihilist, der Geist, der stets verneint und so sicher die Fäden zu spinnen meinte, selbst zur Spielfigur geworden. Ein neuer Apfel wird ihm gereicht – auf dass die Tragödie von vorne beginnen möge. Zumindest sieht es die Regie von Eva-Maria Höckmayr so, in Arrigo Boitos Oper «Mefistofele», der ersten Premiere der neuen Spielzeit an der Dresdner Semperoper und zu…