Deutsche Oper Berlin

Wenn Wahnsinn die Massen ergreift

Eine eher unbekannte Liebesaffäre hat in Ottorino Respighis «La fiamma» tragische Auswirkungen. Carlo Rizzi am Dirigierpult und der Regisseur Christof Loy bescheren eine packende Saisoneröffnung

Joachim Lange • 02. Oktober 2024

Wie so oft, hat auch in dieser Oper eine Liebesaffäre ein tragisches Nachspiel: Georgy Vasilev (Donello) auf Olesya Golovneva (Silvana) © Monika Rittershaus

Einige der großen Opernhäuser gehen bei der Stückauswahl für den Saisonauftakt auf Nummer Sicher, das kann man von der Deutschen Oper in Berlin nicht behaupten, startete sie doch mit Ottorino Respighis kaum bekanntem Dreiakter «La fiamma». Die vorletzte Oper des 1879 in Bologna geborenen und 1936 in Rom gestorbenen Italieners erlebte 1934 ihre Uraufführung und passte durchaus in die auftrumpfende Ästhetik von Mussolinis faschistischem Italien; besser jedenfalls als die Kompositionen von Richard Strauss aus dieser Zeit in die der deutschen Nationalsozialisten. Da verwundert es nicht, dass «La fiamma» im Olympiajahr 1936 an der Berliner Staatsoper aufgefü…