Theater Bonn

Ein mahnender Geniestreich

Festwiese trifft Karneval. Mit meisterlicher Personenführung verbindet Aron Stiehl die sperrigen und die komischen Elemente der «Meistersinger» zu einem Spektakel mit Tiefgang und Aha-Momenten

Daniela Klotz • 05. Oktober 2024

David (Manuel Günther) gibt alles, um Walther von Stolzing (Mirko Roschkowski) die Regeln des Meistersangs zu erklären © Bettina Stöß

Nein, auf „Aron, sitz“ würde er nicht hören. Der richtige Ansprechpartner dafür wäre sein Hund Moses, doch der hätte ohnehin nicht mitspielen dürfen. Mit dieser Anspielung auf einen Bericht des Bonner Generalanzeigers über die Hundedame Juno, die nun aus Gründen des Tierschutzes doch nicht auf die Bühne durfte, stimmte Regisseur Aron Stiehl das Publikum auf seine Inszenierung der «Meistersinger von Nürnberg» ein.

Doch die beginnt im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Knalleffekt: Die Musik hebt an. Der Vorhang gibt eine Bühne auf der Bühne frei. Eine Art Aula im Stil der Nachkriegszeit. Der Vorhang der Aula-Bühne hebt sich ebenfall…