Staatstheater Darmstadt

Kein Entrinnen

Søren Schuhmacher bringt einen verstörenden «Orpheus» auf die Bühne. Aus dem Graben tönt die Gluck'sche Unterwelt überirdisch schön

Daniela Klotz • 08. Oktober 2024

Jana Baumeister und Lena Sutor-Wernich sind als Eurydike bzw. Orpheus ein stimmlich berückendes Paar © Bettina Stöß

„Liebe“ heißt das Dauerprogramm von Hagen Rether, das sich dadurch auszeichnet, dass der „Messias unter den Kabarettisten“ hinter die Dinge blickt. Und zwar derart, dass es so weh tut, dass mancher lieber an unpassender Stelle lacht, statt dem Gedanken auf den Grund zu folgen. Ähnlich funktioniert auch das Konzept des Darmstädter «Orpheus». Dass ein Witwer das Dahinscheiden seiner geliebten Gattin nicht verwinden kann, ist nur die Draufsicht.

Die offene Bühne erscheint als Fortsetzung des Zuschauerraums. Doch sie ist auch von Anfang an eine Jenseitswelt. Ein Apfelbaum und zwei Zypressenwipfel hängen von der Decke. Zitate aus der Welt der Ran und des Pluto. Der Graben ist die S…