Wiener Staatsoper

Spiel der Hoffnungslosen

Die erste österreichische Aufführungsserie von György Kurtágs «Fin de Partie» ging umjubelt zu Ende – ein besseres Zusammenspiel zwischen Szene und Musik ist kaum denkbar

Stephan Burianek • 01. November 2024

Regisseur Herbert Fritsch entwarf auch das klaustrophobische Bühnenbild © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Gut Ding braucht Weile, sagt man. Dieser Spruch mag in der Operngeschichte mehrfach widerlegt worden sein – man denke etwa an Rossinis «Il barbiere di Siviglia» oder Mozarts «La clemenza di Tito». Auf György Kurtágs einzige Oper «Fin de Partie» (Endspiel) auf das gleichnamige Theaterstück von Samuel Beckett trifft er zweifellos zu: Über mehrere Jahre hinweg wurde die Uraufführung immer wieder angekündigt und verschoben, statt bei den Salzburger Festspielen fand sie schließlich vor sechs Jahren an der Mailänder Scala statt – der Komponist war damals unglaubliche 91 Jahre alt (und lebt nach wie vor). Seither erfährt Kurtágs Oper eine Rezeption, die für neu…