Theater Heidelberg
Kurz und gut ohne Romantik
Für das Libretto von «Macbeth» forderte Giuseppe Verdi „Kürze und Erhabenheit“. In Heidelberg fehlt das Romantische, musikalisch agiert das Ensemble tadellos
Albert Gier • 30. Oktober 2024
1846, als Francesco Maria Piave, Verdis treuer Helfer, der im Lauf der Jahre nicht weniger als zehn Libretti für den „Maestro“ schrieb, am Buch zu Macbeth arbeitete, forderte der Komponist von ihm „Kürze und Erhabenheit“. Das «Macbeth»-Buch ist in der Tat kurz, allerdings nicht ungewöhnlich kurz: In einer italienischen Ausgabe füllt es 41 Druckseiten – mehr als das Libretto zu «Nabucco» (33), aber etwas weniger als die Trias «Rigoletto» (48 Seiten), «Il Trovatore» (47) und «La Traviata» (50).
Erhabenes im Libretto
Die Erhabenheit des Titelhelden ist die des großen Verbrechers: Macbeth steigt zum König von Sch…