Oper Graz

Auf das Psychodrama reduziert

Berlioz‘ gekürzte Grand Operá «Les Troyens» fasziniert in der Regie von Tatjana Gürbaca vor allem musikalisch

Helmut Christian • 24. Januar 2025

Auf der reduzierten Bühne von Henrik Ahr dient der Schatten eines Spielzeug-Schaukelpferds als trojanisches Pferd © Werner Kmetitsch

«Les Troyens» von Hector Berlioz, ein Schlüsselwerk der französischen Oper des 19. Jahrhunderts, ist eine gewaltige Herausforderung für jedes Opernhaus. Die fünfaktige, gut fünfstündige Grand Opéra, die von der weissagenden Kassandra und dem Untergang Trojas sowie von der unglücklichen Liebe Didos zu Aeneas in Karthago handelt, bedarf eines immensen Aufwands. Fast zwei Dutzend Rollen sind zu besetzen, außerdem sind das Orchester wie auch das szenische Personal außerordentlich gefordert. 

Nun ist es sehr anerkennenswert, dass das Grazer Opernhaus sich dieses Monsterwerk, dessen zweiter Teil 1863 erstmalig in Paris erklang und dessen beide Teile auf zwei Abende ve…