Landestheater Linz

Erlösung mit Wow-Effekt

Hausherr Hermann Schneider setzt im «Fliegenden Holländer» einen stimmigen Fokus auf Senta, erwartungsgemäß fulminant auch das Bruckner Orchester unter Markus Poschner

Jens F. Laurson • 27. Januar 2025

Erinnerung vs. Phantasie: Der Holländer (Aris Argiris) kommuniziert im Leichensack mit der jungen Senta © Reinhard Winkler

Während der Ouvertüre des «Fliegenden Holländer», in der Inszenierung des Intendanten Hermann Schneider, mag man sich erstmal am Kopf kratzen. Die verrauchte Seemannskneipe suggeriert 1980er-Jahre-Flair, mit altem Mobiliar, Flaschenbier und Zigarettenautomaten. Dann dreht sich die Kulisse leise-geschmeidig seitlich weg und gibt den Blick frei auf ein naturalistisches, beeindruckend gestaltetes stürmisches Meer (inklusive Leuchttürme in der Distanz), und man fühlt sich schon in kongruenterer Umgebung, schließlich werden ja Schiffe erwartet. Aber was stiefelt da ein junges Schulmädel in gelben Gummistiefeln und Öljacke, mit einer Stoffrobbe (von ihrer Darstellerin sinnigerweise „Robe…